Sonntag, 2. Oktober 2011

Neue Helden braucht das Land

Im Zusammenhang mit einer sehr interessanten Serie – Heroes – die ich vor ein paar Wochen gesehen habe, frage ich mich, wie viel Realität wirklich darin enthalten ist. Denn irgendwo hab ich mal gehört, dass in jeder fiktiven Geschichte auch immer ein Funken Wahrheit steckt, entweder in den Umständen oder wahrscheinlich häufiger zutreffend in der sogenannten Moral von der Geschichte.

Die Serie handelt von Menschen, die unabhängig voneinander entdecken, dass sie außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Klingt erst mal simpel. Diese Fähigkeiten reichen von noch halbwegs vorstellbaren Kräften, wie Telepathie und Telekinese, bis hin zu doch etwas unmöglich erscheinenden Besonderheiten, wie Kontrolle über das Wetter, Sprechen mit Maschinen oder Fliegen. Außerdem haben mehrere der Charaktere in der Serie  die Fähigkeit auf verschiedene Art und Weise die Zukunft zu sehen.

Ich glaube mehr oder weniger daran, dass es abgefahren Sachen gibt, die sich einfach nicht erklären lassen oder sich ganz unserer Vorstellungskraft entziehen. Der Mensch ist zwar von Natur aus wissbegierig und versucht alles mit diversen Wissenschaften zu verstehen und zu erklären, aber auch da gibt es natürlich immer noch Grenzen. Bemerkenswert dabei ist, dass das Weltall schon weitaus besser erforscht ist als die Tiefsee und die wiederum wahrscheinlich besser als das menschliche Gehirn. Und ich glaube, dass unser Gehirn noch zu viel mehr in der Lage ist, als wir wissen und uns überhaupt vorstellen können. Dass wir allerdings nur bis zu 10% unseres Gehirns tatsächlich nutzen würden, ist ein Ammenmärchen. Wer wissen möchte, wie es wirklich um unsere Kommandozentrale bestellt ist, sollte sich unbedingt mal diesen Artikel durchlesen (--> Der 10 Prozent Mythos - Wieviel Gehirn benutzen wir wirlich?).

Ob wir nun zu mehr Hirnnutzung fähig sind oder nicht und ob das überhaupt mit dem eigentlichen Thema zusammenhängt, sei mal dahin gestellt. Aber hin und wieder erlebe ich echt schräge Merkwürdigkeiten, die sich einfach nicht richtig erklären lassen. Einzige denkbare Ansätze wären a) ich bin neuer Hauptdarsteller der Truman Show oder b) es gibt tatsächlich Ansätze von medialen Fähigkeiten. Denn manchmal sage oder träume ich etwas völlig Absurdes und dann tritt es ein.



Gleich mal vorne weg: Ich halte Seher, Wahrsager und diese Leute, die bei AstroTV irgendwelchen naiven Menschen die Zukunft voraus sagen, für Hochstapler und Abzocker. Das sind Schurken, die die Leichtgläubigkeit anderer zu ihrem Voreil ausnutzen. Dennoch glaube ich, dass es auf gewissen Wegen, die man nicht unbedingt mit Wissenschaft erklären kann, möglich ist, Dinge zu wissen, die man eigentlich gar nicht wissen kann, weil sie einem niemand gesagt hat, und auch Geschehnisse voraus sagen kann – ohne, dass es was mit übernatürlichem Humbug oder dem Metathron zu tun hat.

Aber mal ehrlich, nur weil ich etwas träume oder sage, was letztendlich eintritt, muss das ja kein Beweis für übermenschliche paranormale Superkräfte sein. Deswegen hier noch eine weitere mögliche – und definitiv meine favorisierte – Variante c). Mag doch sein, dass ich einfach sehr emphatisch veranlagt bin. Wenn ich also Dinge sage, die eintreten, ist das eventuell nur ein Indiz dafür, dass ich Menschen eben gut kenne oder gut einschätzen kann, weil ich mich in ihre Gedankengänge und Gefühle hinein versetzen kann. Ein Traum ist ja auch nur eine Steigerung dessen. Und ja, über sowas mache ich mir tatsächlich Gedanken.

Natürlich wäre es schön irgendwelche übermenschlichen Fähigkeiten zu haben, so wie die Protagonisten in der Serie, aber sowas ist Illusion und Wunschdenken. Nicht umsonst gibt es diverse Comics von Superhelden wie Spiderman, Superman, Aquaman und was weiß ich nicht noch wie vielen –man’s. Der Mensch strebte schon immer nach mehr Macht als er ohnehin schon hat. Aber es gibt keine Superhelden. Mut, Weisheit und Mitgefühl sind die einzigen Superkräfte, die uns zur Verfügung stehen, und die Menschheit sollte endlich mal damit anfangen, die auch verdammt noch mal einzusetzen statt sich Illusionen und einer Philosophie à la „Ein anderer wird’s schon richten“ hinzugeben. Wir müssen uns selbst retten. Es ist Zeit selbst in die Strumpfhosen zu schlüpfen, das Cape umzuhängen und die Waschbärmaske aufzusetzen. Und genau dort steckt für mich auch der Funken Wahrheit, der am Ende der Serie – Suprise, Suprise – auch die Moral von der Geschichte ist.

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