Samstag, 24. März 2012

Frühlingsgefühle

Es ist einer meiner ersten freien Samstage dieses Jahr. Keine Arbeit, keine Termine, keine Familie, keine Verabredungen. Einfach mal nichts zu tun haben. Ich werde geweckt von den Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die Lamellen meiner Jalousie bahnen, und vom Zwitschern der Vögel in den Bäumen, die sich langsam trauen ihre frischen Knospen Richtung Sonne zu strecken. Kaum die Augen geöffnet, muss ich lächeln, strecke mich einmal und drehe mich um – einfach weil ich es kann. Lange liegen bleibe ich aber nicht mehr. Viel zu viel Energie kribbelt durch meinen ganzen Körper.

Ich stehe auf, stelle meine Tassimo für den Morgen-Kakao an und drehe Musik auf. Barfuß tanze ich auf den Balkon und spüre die warmen Sonnenstrahlen im Gesicht, die meine Sommersproßen geradezu anfeuern sich auf meinen Wangen und der Nase zu vermehren. Es riecht nach Frühling und ein beinahe schon sommerlicher Wind weht mir durch das noch vom Schlafen zerzauste Haar. Ich strecke die Arme aus als würde ich die Flugzeuge umarmen wollen, die auf ihrem Landeanflug auf Tegel über den Nachbarhäusern entlangfliegen und ihre weißen Zuckerwattekondensstreifen auf dem strahlend blauen Himmel hinterlassen. Ich bekomme das Lächeln einfach nicht aus meinem Gesicht.

Ich hab einfach gute Laune, richtig furchtbar gute Laune, die anderen extrem auf die Nerven gehen kann – völlig aus dem Nichts. Ich habe plötzlich Lust auf alles Mögliche und habe wieder richtig Bock auf mein Leben! 

Montag, 5. März 2012

Eine Frage der Einstellung

Ich glaube nicht an Gott. Vielleicht ein bisschen an Schicksal. Aber dann eher in dem Sinne, dass es versucht uns zu leiten, wir aber dennoch immer unsere eigenen Entscheidungen fällen und damit selbstbestimmt leben. Ich glaube wohl eher an etwas wie ein abstraktes karmisches Massenerhaltungsgesetz des Universums, nach dem Gutes mit Gutem und Schlechtes mit Schlechtem vergolten wird – früher oder später.

Doch so langsam komm ich ins Zweifeln. Je mehr ich versuche positive Ursachen zu setzen, desto mehr geht schief. Als würde ich ständig gegen eine Glasscheibe rennen.  Also gebe ich mir noch mehr Mühe und man sollte meinen, dass sich das mal auszahlt. Tut es aber nicht, denn die Formel wie man Scheiße zu Gold macht, hab ich leider gerade verlegt.

An jedem neuen Tiefpunkt finde ich immer noch irgendwo eine kleine Luke, die noch eine Etage tiefer führt und schaffe es, mich auch da noch gekonnt durchzuzwängen. Wirklich, ich kann das echt gut. Als ob es wie bei Dantes Göttlicher Komödie dann irgendwann einfach wieder auf der anderen Seite raus geht und man plötzlich nicht mehr im Krater sondern auf der Spitze eines Berges steht. Obwohl, wenn es tatsächlich so wäre, das hätte fast schon wieder was.

Ich glaube nicht an Happy Ends und dass es im Moment eins für mich gibt. Aber ich bin auch noch nicht am Ende und bin gern bereit mich eines Besseren belehren zu lassen. Ich bin irgendwo mitten in meinem Krater. Oder vielleicht auch schon am Fuß des Berges. Wer weiß das schon. Aber ich mach mir da auch keinen Stress. Alles zu seiner Zeit.

Wie sagte Demokrit? „Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“ Eines Tages wird mein Karma-Beauftragter aus seiner Kaffeepause kommen und merken, dass es Zeit wird mich mit Regenbögen und pinken Einhörnern en masse zu überschütten. Aber bis es soweit ist, versuche ich ohne seine Hilfe das Beste aus meinem Leben zu machen. Und dass das zur Zeit nicht allzu gut klappt, finde ich nicht mal schlimm. Ich fühl mich gut – trotzdem und nicht deswegen.